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Mittwoch, 27. September 2017

Im bitterbösen Rundumschlag-Modus

Von mir auch BBRUS-Modus genannt. Einfach so, weil mir gerade danach ist.

Der bitterböse Rundumschlag-Modus. Meinetwegen auch Wut-Frust-Ärger-Modus. Ja, ich würde gerne zum Rundumschlag ausholen. Weil ich nicht verstehe, wie vernagelt und dumm Menschen sein können.

Wenn ich mir das Wahlergebnis so anschaue, drängt sich mir der starke Verdacht auf, dass die durchschnittliche Intelligenz des durchschnittlichen Wählers noch unterhalb der eines Einzellers liegen muss. Anders ist dieses Ergebnis doch wahrlich nicht zu erklären!

Kein Einzeller käme auf die Idee, sich als Hauptgericht auf die Speisekarte seines Fressfeindes zu setzen, denn soooo blöde ist selbst ein Einzeller nicht.

Der durchschnittliche Wähler dagegen, setzt sich mit Vorliebe als Tagesgericht auf die Speisekarte, da er ja in der Vergangenheit noch nicht genug verarscht und ausgenommen wurde. Er tauscht freudig weniger Sozialleistungen, weniger Bildung und weniger soziale Sicherheit gegen immer mehr leere Versprechungen alter "ichklebeanmeinemSitz-Politiker" und neuer Möchtegern-Heilsversprecher. Selbst denken ist aus der Mode, denn dann müssten ja die eigenen Gehirnzellen Leistung erbringen, während das Konsumieren vorgekauter "Es ist/wird mit mir/uns alles besser!"-Betrüger so viel einfacher ist.

Glückwunsch durchschnittlicher Wähler, Du hast es geschafft, mich davon zu überzeugen, dass es immer noch dämlicher geht!

Ich habe die Menschen satt, so satt! Ihr Lügen und Betrügen, ihre Dreistigkeit und ihre Dummheit!

Gerade wieder meinen Vermieter, der mir erneut eine Modernisierung unterjubeln will, ohne sie vorher anzukündigen. Da geht es nach dem Motto: "Freuen Sie sich, demnächst haben Sie Breitbandkabelanschluss!" Wie hoch die garantiert folgende Mieterhöhung wird, wird der Erwähnung nicht wertgehalten. Modernisierungsankündigung? Damit Mieter womöglich ihre Rechte einfordern? Lieber nicht! Wozu auch? Mieter sind ja dumme Schafe, die alles mit sich machen lassen! Dreistigkeit siegt! Zu oft für meinen Geschmack.

Ach ja, falls man dringend zum HNO-Arzt will, sollte man mindestens über ein abgefallenes Ohr, eine aufgequollene Nase oder eine zugeschnürte Kehle verfügen, da man ansonsten von der allmächtigen Tresenkraft auf einen Termin in frühestens zwei Monaten hingewiesen wird. Sofern man Glück hat und die Tresenkraft gerade im Samaritermodus agiert.

Ich habe die Menschen satt! Die, die angeblich immer nur die Wahrheit hören wollen, und beleidigt reagieren, wenn die Wahrheit sie selbst betrifft!

Ich habe es so satt Menschen zu lieben, die aus dummen und unerfindlichen Gründen beschlossen haben, mich zu ignorieren. Ich habe es satt, Menschen zu mögen, die nicht ehrlich zu mir sind, weil sie es anscheinend nicht einmal zu sich selbst sein können. Ich habe es so satt!

Und ich bin wütend. Wütend auf mich selbst, dass mir dieses Wahlergebnis Angst macht. Wütend, dass mir die Energie fehlt, die über  500 Londonbilder zu sortieren und zu bearbeiten. Wütend darüber, dass ich Termine nicht wahrnehme, weil ich keine Kraft dazu habe. Wütend, weil meine Waschmaschine ihren Geist aufgegeben hat und die Lieferung in die Wohnung mit Anschluss der neuen und Mitnahme der alten Maschine so extrem schwierig ist. Genervt, weil meine Schulter immer noch schmerzt und ich es nicht zum Orthopäden schaffe.

Wo sind die Aliens, wenn man sie braucht? Warum kann ich kein Einzeller sein? Oder gehirnlos? Oder gefühllos?

Ich habe die Menschen so satt, und wenn es nicht ein paar wenige gäbe, an denen mir etwas liegt und von denen ich weiß, dass ihnen etwas an mir liegt, vielleicht würde ich dann aufgeben. Der Drang sich zu verkriechen ist groß und zurzeit gebe ich ihm nach.

Am liebsten würde ich einen Großteil der Menschen schütteln und ihnen ins Gesicht schreien, dass sie endlich selbst denken und menschlich handeln sollen. Menschlichkeit ist das, was mir in dieser Gesellschaft am meisten fehlt und was zu einem immer selteneren Gut zu werden scheint.

Ich habe es satt, so zu sein, wie ich bin und so zu fühlen, wie ich fühle! Und weiß im Innersten doch ganz sicher, dass ich genauso richtig bin. Weil ich bin, wie ich bin, verzweifle ich an den Menschen. Weil ich fühle, wie ich fühle, fehlt mir die Menschlichkeit.

Nein, ich bin richtig, nur die Welt um mich herum, die fühlt sich so falsch an! So verdammt falsch! Und das ist es, was ich am meisten satt habe!


Ariana

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© Text by Ariana Lazar 27/09/2017

Alle Rechte vorbehalten >< All rights reserved

Montag, 14. August 2017

Positivliste KW 32 2017


  • Einkauf LW
  • Brühe gefiltert
  • Paket abgeholt
  • Einkauf LW
  • HHB
  • Einkauf KW
  • Plausch mit den Lieblingsnachbarn
  • Hackbraten, Ofenpaprika
  • Waschen, Trocknen, Schrankfertig
  • HHB
  • Waschen,Trocknen, Zusammenlegen, Wegräumen die Zweite
  • Artikel für den Blog geschrieben und veröffentlicht
  • insgesamt mehr Salat/Gemüse und
  • mehr Bewegung


Mein Gräserstein im August

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© Foto & Text by Ariana Lazar 14/08/2017

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Sonntag, 13. August 2017

Ärzte, Friedhöfe und das Ringen um Selbstfürsorge


Seltsam, wozu sich ein Arztbesuch und ein paar anschließend gemachte Bilder manchmal entwickeln. Ursprünglich sollten in diesem Artikel die Fotos die Hauptrolle spielen, aufgelockert durch nicht allzu viel erklärenden Text. Das Ganze spielte sich bereits vor über einer Woche ab.

Warum schreibe ich den Artikel erst heute?

Weil sich unvermutet Zusammenhänge zeigten, die ich bei dem Spaziergang überhaupt nicht im Blickfeld hatte. Und auf einmal sitze ich zu Hause vor dem PC und habe mehr Themen zur Auswahl, als mir lieb ist. Zu vieles, was mir durch den Kopf geht und von dem ich nicht weiß, was ich davon wählen soll, da alles wichtig zu sein scheint.

Themen wie Abschied, Verlust, Schmerz und Tod begleiten mich die letzten Monate intensiver. Wie geht man mit Erinnerungen um? Was macht den Unterschied zwischen Mitgefühl und Mitleid? Wie steht es mit meiner Selbstfürsorge? Alte und neue Verhaltensmuster. Und was von diesem Konglomerat ist für mich momentan am wichtigsten?

Die Frage, ob ich am Ende nicht doch lieber einen 08/15 Artikel schreiben soll, in dem nichts davon vorkommt, stellt sich mir ebenfalls. Eine schlichte Aneinanderreihung von Worten und Bildern. Dann stünde wenigstens wieder etwas im Blog.

Wäre ich damit zufriedener? Wohl kaum.

Am Ende überlasse ich der Zeit die Entscheidung. Warte ab, welche Gedanken sich nach einer Woche hartnäckig halten, sich aufdrängen, Spalier stehen. Gewonnen hat das Thema Selbstfürsorge.

Was letztendlich im Blog erscheint, wird naturgemäß immer nur ein kleiner Bruchteil meiner Gedankengänge sein.


Baustelle gesundheitliche Selbstfürsorge


Im Großen und Ganzen bin ich mit meiner eigenen Selbstfürsorge ganz zufrieden. Zumindest mit dem Teil, bei dem es um meine alltäglichen psychischen Bedürfnisse geht.

Ganz anders sieht es jedoch aus, wenn ich mir meine Gesundheitsfürsorge anschaue. Mit der stehe ich, seit ich denken kann, auf Kriegsfuß. Arztbesuche sind mir ein Greuel. Nicht, weil ich Ärzte nicht mag, sondern weil ich es schlicht für überflüssig halte, sie aufzusuchen, sofern ich mich noch bewegen kann und mein Kopf sich weiterhin auf meinem Hals und nicht unter meinem Arm befindet.

Das hat sich zwar in den letzten Jahren sehr gebessert, aber ich bin bis jetzt weit von einem für mich zufriedenstellenden Zustand entfernt. Nach wie vor schiebe ich Arztbesuche möglichst weit vor mir her. Mein innerer Widerstand gesundheitlich gut für mich zu sorgen, ist enorm und jetzt erst komme ich so langsam dazu, dem auf den Grund zu gehen. Es waren lange Jahre mit zu vielen umfangreichen Baustellen und es gab so vieles, was ich als dringlicher empfand.

Wo liegt die Ursache?


Erinnerungsfetzen


- Ich bin neun oder zehn, sitze an dem großen braunen Nussbaumtisch in dem Raum, der gleichzeitig Wohnzimmer, Küche und Elternschlafzimmer darstellt, presse die linke Hand in meine Magengrube und krümme mich vor Schmerzen. Sobald ich etwas esse, wird der Schmerz schlimmer.

"Stell Dich nicht so an!" "Du hast gar nichts, Du willst nur nicht raus!" "Das bildest Du Dir bloß ein!" Das sind nur einige der Sätze, die ich zu hören bekomme. Lediglich meine Mutter glaubt mir, aber sie steht mir nur heimlich bei. Dann, wenn es weder mein Stiefvater noch meine Oma sehen können. Also versuche ich den Schmerz zu ignorieren und nur zu weinen, wenn es niemand sieht.


- Ich bin zwölf. Das Internat ist klein, ein etwas größeres Einfamilienhaus und steht in einem  hessischen Dorf. Seit Tagen gehe ich fast die Wände hoch vor Bauchschmerzen. "Stell Dich nicht so an, das ist bloß Deine Periode!" Tagelang. Als sie mich endlich ins nächste Dorf zum Arzt bringen, ist mein Blinddarm kurz vor dem Durchbruch. Innerhalb einer Stunde schafft man mich mit dem Taxi in das weiter entfernte Krankenhaus, eine Stunde später liege ich auf dem OP-Tisch.


- Längst erwachsen, kurz nach der Geburt meiner Tochter. Ich liege im Bett und beiße in mein Kopfkissen, um nicht zu schreien und meinen Mann zu wecken. Darmkrämpfe, das sind höllische Schmerzen.


Meine Biografie liefert die Erklärung für mein Verhalten. Der Blick zurück hilft mir nicht nur dabei mich und meine Handlungsweise zu verstehen, er hilft mir ebenso, mein Verhalten zu ändern.

Womit wir zu dem schweren Teil übergehen:


Dem Erlernen neuer Verhaltensweisen.


Eingefahrene Gewohnheiten sind vergleichbar mit einer dreispurigen Autobahn. Das Gehirn hatte viel Zeit entsprechende Verbindungen zwischen den einzelnen Synapsen herzustellen und die verstrichene Zeit hat diese Synapsenverbindungen ausgebaut und gefestigt. Da es sich um eine ständig genutzte Verbindung handelt, neigen wir Menschen dazu, diese Straße zu bevorzugen. Sie ist vielfach erprobt, hat uns in der Vergangenheit vermeintlich hervorragende Dienste geleistet, verfügt über keinerlei Schlaglöcher oder Stolperfallen und führt uns sicher ans Ziel.

Ans Ziel? Oder doch drum herum und weit vorbei? Hat uns diese Autobahn wirklich genutzt oder eher geschadet? Ist das, was in unserer Kindheit überlebenswichtig war, heute noch sinnvoll? Schaut man, bzw. ich, genau hin, muss ich alle diese Fragen, bis auf die zweite, verneinen.

Es gilt also, eine neue Straße zu bauen. Neue Strategien müssen her, damit ich mich so um mich kümmern kann, wie ich es verdiene.

Neue Verbindungen zwischen den Synapsen zu bauen, ist möglich. Einfach ist es nicht. Es fühlt sich an, als versuche man sich mit einer Machete einen Weg durch einen undurchdringlichen Dschungel zu bahnen und immer, wenn man glaubt, man hat ein Stück des Weges erschaffen, zeigt ein zweiter Blick, dass der Dschungel den Trampelpfad schon wieder zurückerobert hat. Schlimmer noch, die dreispurige Autobahn liegt jederzeit im Blick und scheint lockend und verführerisch zu rufen.

Aber hey, der Dschungelpfad ist ein winziges bisschen weniger bewachsen, und wenn der neue Weg nur oft genug benutzt wird, entfaltet er sich zum Trampelpfad und irgendwann zur holprigen Landstraße, die sich weiterentwickelt.

Viele dieser Dschungelpfade habe ich schon mit der Machete bearbeitet. Inzwischen sind die meisten davon gut fahrbare Straßen geworden und an die alten Autobahnen erinnern nur noch ein paar Asphaltstücke irgendwo im Dschungel der Vergangenheit.


Zurück zu den Banalitäten des Alltags


Nun habe ich einen großen Bogen geschlagen und ein paar Umwege hinzugefügt, um letztendlich über die einfache Tatsache zu berichten, dass ich an einem Tag gleich in zwei Arztpraxen vorstellig wurde. Zugegeben, in der ersten musste ich mir nur ein Rezept abholen, aber selbst dafür muss frau sich ja aufraffen. Immerhin suchte ich die zweite Praxis ganz freiwillig auf, ohne das eine dringende Notwendigkeit vorlag. Was mir prompt weitere Termine bescherte. Schöne Bescherung!

Das klingt äußerst banal und ist es für viele wohl. Für mich ist das ein Fortschritt. Ein nicht zu unterschätzender obendrein, was mich mit einem gewissen Stolz erfüllt. Stolz, dass ich nicht der Verlockung der Autobahn erlegen bin, sondern die mentale Machete geschwungen habe und mein Trampelpfad langsam gangbarer wird. Trotz seiner noch vorhandenen Stolpersteine, seiner tückischen Schlammlöcher und wild wuchernden Pflanzen.

Ein dreifaches Hurra auf mich! 

Dieser denkwürdige Tag hielt außer den Ärzten ein heftiges Unwetter parat, so dass ich auf dem Weg vom Arzt zur Apotheke Mühe hatte, mich mit meinem Schirm gegen die herabströmenden Wassermassen zu schützen. Zu meinem Glück war das Schlimmste bereits vorbei und als ich die Apotheke wieder verließ, hatte der Himmel seine Schleusen wieder geschlossen.

Und so nutzte ich die Gelegenheit, zu der weiter entfernten Bushaltestelle zu laufen. Da blitzte tatsächlich die Sonne zwischen den Wolken hervor und so ging ich einfach weiter, wechselte die Straßenseite, und ehe ich mich versah, stand ich auf dem Friedhof. Die Kamera hatte ich dabei und so schien es mir eine gute Idee zu sein, die Auswirkungen des Regens auf Blüten und/oder Blättern zu dokumentieren. Außerdem würde ein Spaziergang die Anspannung lösen, unter der ich schon den ganzen Tag stand.


Auf dem Friedhof


Nur ein paar Minuten. Nur kurz Durchatmen, wieder zu mir kommen. Mich erden. Ein paar wenige Schritte nur. Vielleicht ein gelungenes Foto der Regentropfen.

Von den Bäumen fallen schwere Wassertropfen und so ziemlich das Erste, was ich sehe, ist ein Eichhörnchen. Diese flinken Gesellen sind nur schwer mit der Kamera einzufangen, ich versuche es dennoch. Das Ergebnis ist eher so lala, aber ich zeige es trotzdem.

Ein Eichhörnchen klettert auf den Baum
Eichhörnchen im Gras
Nur noch ein oder zwei Fotos. Vielleicht von den Rosen, die dort hinten wachsen. Mit den nackten Füßen in den flachen Sandalen durch das regennasse Gras. Oh, was ist das da hinten? Mit der Kamera in der Hand vergesse ich meine Umwelt ober genauer gesagt, ich ignoriere Wege und Pfützen, weil mich von Weitem ein Motiv reizt, das sich bei näherer Betrachtung als ordinäre und fehl am Platze fühlende Plastikblume erweist. Plastikblumen in der Natur empfinde ich als Frevel und absolut unangebracht. (Nein, davon gibt es kein Foto!)

Regentropfen auf einer roten Rose

Zuerst fällt mir eine Grabstelle der Familie Mendelssohn auf, dann finde ich durch Zufall die alte Kapelle mit der Dauerausstellung über die Gräber der Familie und verbringe einige Zeit dort mit dem Lesen der Familiengeschichte. Für einen einzigen Besuch ist das zu viel Input und nach über einer Stunde beschließe ich, dass ich mindestens noch einmal wiederkommen muss.


Ziellos schlendere ich weiter über die ineinander übergehenden Friedhöfe. Fotografiere dort ein paar wunderschöne, mit Wassertropfen benetzte Rosen, finde das Grab des königlichen Hofschauspielers Paul Dehnicke , auf dessen Grabstein eine Eule wacht, und entdecke den herrlichen Rittersporn.

Grabstein des Königlichen Hofschauspielers Paul Dehnicke
Blau-violette Blüten des Rittersporns
Blauer Rittersporn erinnert mich immer an ein Buch aus meiner Jugend. Darin ging es um ein Flüchtlingsmädchen, das nach dem Zweiten Weltkrieg bei einer Verwandten Zuflucht fand, die nicht gerade freundlich war. An viel mehr der Handlung entsinne ich mich nicht, nur daran, dass der Rittersporn eine wichtige Rolle in dem Roman spielte. Er weckte immer das Heimweh des Mädchens, wenn sie seiner ansichtig wurde. Lange wusste ich nicht einmal, wie Rittersporn überhaupt aussieht. Aber als ich ihn das erste Mal bewusst sah, wusste ich gleich, was es ist. Die Sehnsucht des Mädchens nach seiner verlorenen Heimat werde ich immer mit den blauen Blüten des Rittersporns in Verbindung bringen.

Regentropfen unter einem Blatt
Schon von Weitem sehe ich den riesigen weißen Engel und ändere meine Richtung. Den will ich näher betrachten. Der Engel gehört zur Grabstelle des Industriellen Carl Siemens. Die beiden Gräber von Mutter und Tochter berühren mich. Sie erzählen eine eigene traurige Geschichte.


Weiter führt mein Weg. Sonne, Wolken und Spiegelungen in einer großen Pfütze sind meine Begleiter.

Himmel und Wolken in einer Pfütze
Ein frischer Kranz aus weißen Lilien und roten Rosen erregt meine Aufmerksamkeit. Die Abendsonne verwandelt Regentropfen in glitzernde Kristalle. Bezaubernde Schönheit, die mich den Atem anhalten lässt. So fragil, so zerbrechlich.


Es wird Zeit nach Hause zu gehn. Mein Magen knurrt und holt mich unsanft in den Alltag zurück. Das Grabmal des königlichen Leibarztes Carl Wilhelm Moehsen mit der halb liegenden Frauengestalt bildet den Abschluss meines Friedhofsausflugs.


Selbstfürsorge. Das ist mehr als ein paar Arztbesuche, mehr als ein Spaziergang und mehr als ein paar Bilder. Es ist alles zusammen und noch wesentlich mehr.


Ariana

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Bitte beachten! Das Urheberrecht an diesem Text  liegt ausschließlich bei mir! Jede Veröffentlichung, auch auszugsweise, auf anderen Seiten (Blogs, Foren usw.) ist untersagt und bedarf meiner ausdrücklichen schriftlichen Genehmigung!



© Foto & Text by Ariana Lazar 13/08/2017

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Montag, 7. August 2017

Positivliste KW 31 2017


  • Monatsabschluss HHB
  • Einkauf langer Weg
  • Gräserstein neu bestückt
  • HHB
  • Radieschen-Mairübchengrün-Gemüse
  • Gleich 2 Arzttermine an einem Tag
  • Langer Spaziergang
  • Mendelssohn-Ausstellung
  • Einkauf
  • Lieblingsnachbarin getroffen 💟
  • Einkauf langer Weg
  • HHB
  • Neue Blümchen für den Gräserstein
  • Langer Spaziergang
  • Frische Gemüsebrühe im Slowcooker

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© Foto & Text by Ariana Lazar 07/08/2017

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Montag, 31. Juli 2017

Positivliste KW 30 2017


  • Langes Telefonat mit dem jüngeren Sohn 
  • Einkauf (Discounter ums Eck)
  • HHB
  • Einkauf langer Weg
  • Eis gegessen
  • Süßes und/oder Zigarette von einem Obdachlosen angeboten bekommen, weil ich ihn mit meinem Handy telefonieren ließ. Was wieder gezeigt hat, dass die, die am wenigsten haben, oft am großzügigsten sind.

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© Foto & Text by Ariana Lazar 31/072017

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Montag, 24. Juli 2017

Positivliste KW 29 2017



  • Einkauf beim Discounter ums Eck
  • Längeres Gespräch mit der Lieblingsnachbarin
  • Gespült
  • Gekocht (Weißkohlpfanne)
  • 3 Stunden gehäkelt und Befestigung überlegt
  • Notebookhülle bestellt
  • KW 27 im Blog
  • Gekocht (gedünstete Champignons zu Rührei)
  • Spaziergang zum Café (ca. 1 Stunde)
  • Cafébesuch
  • Spaziergang nach Hause (ca. 1 Stunde)
  • Kurzer Spaziergang zwecks Blumen-Fotoshooting für einen Geburtstagsgruß
  • Kleiner Einkauf - netter Mitkäufer
  • Notebookhülle wieder verpackt, Retourezettel ausgedruckt und aufgeklebt
  • KW 28 im Blog
  • Gedicht geschrieben
  • Gedicht und Artikel im Blog veröffentlicht
  • HHB
  • Präsentabilität hergestellt zwecks warten auf Paketmensch
  • Blaubeer-Mandelpfannkuchen
  • Präsentabilität hergestellt (wieder warten auf Paketmensch)
  • Hähnchenbrust und gegrillte Paprika aus dem Ofen
  • Gedicht und Artikel veröffentlicht
  • Einkauf (langer Weg)
  • Langer Spaziergang (über 3 Stunden) mit Anfahrt und Fotoshooting

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© Foto & Text by Ariana Lazar 24/07/2017

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Samstag, 22. Juli 2017

Olle Kamellen und mehr

Mosaik Gesicht und Maske

Manchmal ist Facebook gar nicht so übel. Heute hat es mich immerhin daran erinnert, dass ich auf den Tag genau vor zwei Jahren das Gedicht "Ein Stückchen Antrieb" im Blog veröffentlicht habe.

Wie sich die Zeiten gleichen, selbst wenn sie sich ändern. So ein Stückchen Antrieb könnte ich derzeit wieder gut gebrauchen, aber auf ein Päckchen mit passendem Inhalt werde ich wohl nicht hoffen können. Wenn mich schon DHL mit den normalen Paketen nicht beliefert, weil ich angeblich hier nicht wohne, ist es doch kein Wunder, dass der Antrieb mich nicht finden kann! Der arbeitet bei DHL!

Äußerst passend zur derzeitigen Stimmung liegen noch ein paar Gedichte auf dem PC, die sich wunderbar eignen, meinen aktuellen Gemütszustand zu dokumentieren. Immerhin, sie sind schon fertig. Ich müsste mich also nicht erneut bemühen, was ohne, ihr wisst schon was, schlicht in die Kategorie "extrem schwer bis nahezu unmöglich" gehört.

Als hätte ich es geplant, spielt das Wetter im Moment ausgezeichnet mit. Geradezu regiegerecht. Der Gewittersturm mit Blitz, Donner und wasserfallartigem Regen bietet die notwendige Dramatik plus eindrucksvoller Musikuntermalung für mein "Trauerspiel im Loch". Hitchcock hätte mein Innenleben kaum beeindruckender in Szene setzen können. Fehlen nur noch die langsamen Kamerafahrten. Gut, langsam kann ich!

Wie bereits erwähnt, ein paar Gedichte hätte ich noch, aber irgendwie ist mir heute eher doch nach etwas mehr Heiterkeit. Schwankend zwischen einem Gedicht und einer Kurzgeschichte, habe ich mich für ein Gedicht entschieden.

Es hat ein paar Jahre auf dem Buckel und entstand zu einer Zeit, als ich noch ein eigenes Forum hatte. Die Charaktere haben, mehr oder weniger, reale Menschen zum Vorbild. Und ja, die Psychiatrie kommt da nicht unbedingt gut weg.

Psychiatrieerfahrung kann man so oder so verarbeiten. Mir gefällt diese Art ganz gut.

P.  S. Die Figur des Psychiaters ist frei erfunden. Man findet jedoch, ohne sich mit der Suche groß anstrengen zu müssen, durchaus ähnliche Persönlichkeiten im therapeutischen Bereich. Etwaige Ähnlichkeiten sind daher durchaus beabsichtigt.

Neugierig?

Hier entlang geht es zu ---> Dr. Crumbfett

Ein paar heitere Minuten wünscht


Ariana

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© Foto & Text by Ariana Lazar 22/07/2017

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Dr. Crumbfett


von

Ariana Lazar


Der Psychiater hat’s nicht leicht,
wenn man dazu noch Crumbfett  heißt,
denn der Patienten kommen viel,
und Heilung ist meist deren Ziel.

Crumbfett der bemüht sich sehr,
doch mit einer hat er’s schwer,
die sich Sonnenblume nennt
und täglich ihm die Tür einrennt.

Was diese Frau ihm so erzählt,
das ist es, was den Mann sehr quält!
Von Nonnen die gewinnen wollen,
und drum in Foren sich wohl tollen.

Doch Sonnenblume gnadenlos,
lässt weiter ihre Storys los.
Dass diese Nonne Kühe liebt,
die es in Wirklichkeit nicht gibt.

Und jeden Morgen früh um fünf,
macht sich die Nonne auf die Strümpf’
und füttert eben diese Kühe!
Sie gibt sich dabei wirklich Mühe.

Ganz zaghaft fragt da Crumbfett an,
wie denn wohl so was gehen kann?
Wie man denn etwas füttern soll,
was es nicht gibt, sie sei wohl toll.

Darauf die Sonnenblum empört,
ob er denn wirklich nie gehört,
dass Internet und DSL
die Welt heut machen virtuell.

Worauf der Crumbfett ganz entsetzt
sich erst mal auf den Boden setzt,
denn diese Frau, die wirft ihn um.
Was die erzählt, das ist zu dumm!

Frau Sonnenblume, sagt er sodann,
ich bin ein sehr gelehrter Mann!
Doch habe ich noch nie gehört,
dass so jemand im Netz verkehrt.

Das muss ne Bildungslücke sein,
wirft Sonnenblume da schnell ein,
ins Internet kann jederfrau,
dass weiss sie schließlich ganz genau.

Verzweifelt schnappt nach Luft der Mann,
der so was nicht verstehen kann.
Doch Sonnenblume ungeniert,
ihm weitere Details serviert.

Die Nonne hat nicht nur ne Kuh,
nein, sie wohnt auch ab und zu
in einer Hundehütte hier im Land,
dass sei doch jedem wohl bekannt!

Nun hat der Crumbfett echt genug,
er setzt sich in den nächsten Zug,
er nimmt Reissaus, das war zuviel!
Die Wüste ist sein nächstes Ziel.

Dort hat er Ruhe und zum Glück,
ist er entfernt ein gutes Stück
von Praxis und Frau Sonnenblum,
die ist jetzt beim Kollegen Kruhm.

Noch vor der ersten Haltstation,
da klingelt schon sein Telefon.
Frau Sonnenblum ganz ungehemmt,
ihn einen Riesentrottel nennt.

Denn sein Kollege, der Herr Kruhm,
der glaube der Frau Sonnenblum.
Ja, noch so manchen netten Ton,
den säuselt sie durchs Telefon.

Und so kommt’s, wie es kommen muss
Der Doktor landet selbst zum Schluss,
bei den Kollegen vis a vis,
in der Abteilung Psychiatrie.

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© Foto & Text by Ariana Lazar  22/07/2017

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Donnerstag, 20. Juli 2017

Schaumträume - Traumschäume


Träume sind Schäume, sagt laut jedermann der Volksmund. Wobei ich weder jedermann noch den Volksmund je kennenlernte.

Sind Träume nur Schäume?

Ich sage Nein und ich muss es wissen, denn ich träume jede Nacht. Manchmal sogar mehr als nur einen Traum. In Farbe mit Surround-Sound!

Im Moment beherrschen hauptsächlich Albträume meine Nächte.

Die Psychologie steht auf dem Standpunkt, dass wir unsere Erlebnisse in Träumen verarbeiten. Sowohl die Alltäglichen, wie auch die in der Vergangenheit liegenden.

Um unsere Träume herum tummelt sich ein Heer von Forschern, Gelehrten und solchen, die sich dafür halten. Neben der Traumdeutung nach Freud, der überall Sex lauern sah (der Mensch muss enorme Probleme mit seinem Sexualleben gehabt haben!), und die immer noch maßgeblich Platz in der Psychoanalyse beansprucht,  deuten auch Verfechter von Carl Gustav Jung, Esoteriker, Wahrsager, Mathematiker und Hirnforscher unsere Träume nach Bedarf und Gusto. Wer vermag da wem zu folgen oder gar zu glauben?

Das Beste ist, ich traue meinem Gefühl, denn das ist seit langem Bestandteil meiner eigenen Forschungen.

Meine Träume sind sehr vielseitig und vieldeutig. Sie decken eine riesige Bandbreite ab. Von lustig bis beängstigend, von verständlich bis undeutbar.

Und manchmal, manchmal ebnen sich meine / unsere Sehnsüchte in unseren Träumen Bahn. Sie rücken zurecht, was nicht am richtigen Platz zu sein scheint. Erwecken unsere Hoffnung oder machen uns bewusst, was uns in unserem Leben fehlt.

Dann erwacht man und muss feststellen, dass der Traum leider nur ein Traum war. Egal, wie echt und warm sich die tränenreiche Umarmung angefühlt hat.

Allein bleibt man zurück. Traurig, doch nicht hoffnungslos. Und ich vertraue auf die Zeit, wie ich das schon oft getan habe.

Und, ja, ich schreibe ein Gedicht. Schreibe mir die Trauer und die Hoffnung von der Seele.

Nur für mich. Ohne etwas zu verlangen. Ohne etwas zu erwarten. Nur um zu sagen: Hab Dich lieb! Egal was war. Egal was ist. Egal was kommt.



Ariana



© Foto & Text by Ariana Lazar /2017

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Mittwoch, 19. Juli 2017

Im Traum





IM TRAUM

 

von

Ariana Lazar

 

Hab Dich im Traum umarmt heut Nacht
und Dir gesagt, dass ich Dich liebe.
Dann bin ich wieder aufgewacht
und nichts ist mir geblieben.

Verharrend nur mehr Traurigkeit,
und mit ihr kamen Tränen.
Ein Jahr ist eine lange Zeit
voll Trauer und voll Sehnen.

Noch hör ich diesen Satz im Ohr:
Wir verlieren uns nie mehr!
Das kommt wie Hohn mir grade vor
So schöne Worte, inhaltsleer!

Das Leben schreitet weiter fort,
ruft laut: "Vertane Zeit!"
Und niemand hier auf Erdenort
weiß, wie viel davon uns bleibt.

Mein Herz wird stetig bei Dir sein
bei Tag und selbst bei Nacht.
Es lässt Dich niemals ganz allein,
das hat es nie gemacht.

Im Traum hab ich mit Dir geweint,
versucht uns Trost zu geben.
Wie schon in unsrer Kinderzeit,
im lang vergangnen Leben.

Hab Dich im Traum umarmt heut Nacht
und sag Dir jetzt, dass ich Dich liebe.
Denn selbst, als ich dann aufgewacht,
die Liebe ist geblieben.


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© Foto & Text by Ariana Lazar 19/07/2017

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Montag, 17. Juli 2017

Positivliste KW 28 2017



  • Eingekauft (Discounter ums Eck)
  • Telefonat mit der Tochter 💗
  • Gekocht (Hackbraten mit Oliven, 1 Süßkartoffel, 2 Zucchini, getr. Tomaten, Parmesan, Schalotten, Knoblauch, Zatar)
  • Präsentabilität hergestellt (Di)
  • Gespült
  • Schneiderpuppe zusammengebaut.
  • Gespült (Do)
  • Küchenherd
  • Mandel-(Pfann)kuchen (mehr Kuchen, als Pfannkuchen) gemacht
  • Präsentabilität hergestellt (Fr)
  • Kurzbesuch der Tochter 💗
  • Mandel-(Pfann)kuchen
  • Eingekauft (langer Weg!)
  • Ein bezauberndes Lächeln eines kleinen Mädchens geschenkt bekommen 💗
  • Gespült
  • Gekocht > Ofenschnitzel mit Tomatensalat (Sa)
  • Artikel für den Blog geschrieben und eingestellt
  • 3 Stunden gehäkelt
 

© Foto & Text by Ariana Lazar 18/07/2017

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Sonntag, 16. Juli 2017

Gefangen zwischen Normalnull und dem Mittelpunkt der Erde


Mitte Juli und ich sitze immer noch tief im Loch. Gefangen im Irgendwo zwischen Normalnull und dem Mittelpunkt der Erde.

Mitte Juli und ich bestehe trotzig darauf, dass der Juni jetzt vorbei ist und es mir gefälligst langsam besser gehen sollte. Ich habe schon lange mehr als genug.

Das Loch


Und was passiert? Das Loch, in dem ich sitze, schaut mich mit einer Mischung aus Langeweile und leichter Empörung ungnädig an, schnauft ungehalten, ruckelt ein wenig, um es sich bequemer zu machen und lässt mich ein paar Meter tiefer plumpsen.

Dann schenkt es mir, tief zufrieden ob seiner Leistung, einen gönnerhaften Blick, schließt genussvoll die dunklen Augen und ich erkenne, dass es beschlossen hat, mich für die nächste Zeit zu ignorieren. Natürlich nur, solange ich nicht protestiere.

Wer jetzt einwirft, dass Löcher weder gucken noch ruckeln, hat bisher eben in den falschen Löchern gesteckt! Wer sich jedoch im Universum bereits gründlich umgeschaut hat, dem leuchtet ein, dass Löcher unheimliche Existenzen sind und viele von ihnen ein erstaunliches Eigenleben entwickeln.

Das reguläre Loch ist einfach nur ein Loch. Es existiert und damit hat es sich. Es gibt unzählige von ihnen. Sie kommen in allen Arten und Größen vor, können natürlichen oder künstlichen Ursprungs sein und gehören zum normalen Umfeld des Menschen. Es gibt überall Löcher! Angefangen von Löchern in den Zähnen, bis zu den riesigen Löchern, auch Höhlen genannt, die sich in Bergen, sowohl über, als auch unter Wasser finden lassen.

Die Trypologie ist eine extrem junge Wissenschaft, die erst am Anfang steht und befasst sich mit den oben beschriebenen Phänomenen.

Total unerforscht sind dagegen die immateriellen Löcher, die es sich, so hat es den Anschein, zur Aufgabe gemacht haben, Menschen in sich hineinzuziehen und festzuhalten.

Dies sind zweifelsohne die Schlimmsten ihrer Art! Sie sind für Außenstehende nicht sichtbar, zehren an den Kräften dessen, der in sie hineingeraten ist, und verfügen über die unangenehme Eigenart, äußerst hartnäckig und beständig zu sein.

Aus diesem Loch zu entkommen, bedeutet, dass man ungeheure Kräfte freisetzen muss, die man aber nicht hat, da diese, noch bevor sie sich entfalten können, bereits von der unendlichen Schwärze der Tiefe aufgesogen werden. Solcherart Loch lebt von der Lebensenergie des Eingesperrten.


Der Kampf


Ich würde lieber gegen Windmühlenflügel kämpfen, dann wären meine Chancen zu gewinnen weitaus größer!

Ja, ich kämpfe. Jede Minute, jede Stunde, jeden Tag. Und ich bin müde, gefrustet und wütend, dass sich nichts ändert. Ich rutsche tiefer und mein Loch macht es sich gemütlich.

Lange habe ich überlegt, ob ich überhaupt im Blog schreiben soll, wie es mir gerade ergeht. Was natürlich die lange Schreibpause in diesem Monat erklärt und damit auch ganz viele der vergangenen Blogpausen.

Es gibt keine Bilder, weil ich diesen Monat noch kein einziges Foto gemacht habe. Das ist auch schwierig, wenn man es ein- bis zweimal die Woche so eben schafft, zum Discounter zu gehen und sich Lebensmittel zu besorgen. Schon das schaffe ich nur mit Mühe.

Klar weiß ich, dass mir dieses oder jenes gut tun würde, nur was hilft mir das Wissen darum, wenn mir die Kraft fehlt?

Im realen Leben habe ich keine Probleme zu erzählen, wie es mir geht, wenn mich jemand fragt. Und wann fragt mich schon jemand. Es sieht mir niemand an, welch kräftezehrenden Kampf ich führen musste, bevor ich die Haustür hinter mir schließen konnte.

Hier ist das anders. Hier sitze ich vor dem PC, schreibe für mich und weiß nicht, wer das liest, was ich so mittels Tastatur von mir gebe. Oder ob es überhaupt jemand liest.

Dazu kommt etwas, was mir total wichtig ist: Ich will kein Mitleid und ich will auch nicht, dass sich das, was ich schreibe, wie Gejammer anhört. Ich habe nie gejammert und ich will nicht jetzt damit anfangen. Nur, wenn man im Loch sitzt, worüber soll man dann schreiben? Über den Baum draußen vor dem Fenster?

Viel lieber würde ich über andere Dinge schreiben, über schöne, angenehme oder auch total verrückte Dinge. Doch das Schreiben darüber entzieht sich mir gerade. Ja, selbst das Schreiben fällt mir derzeit schwer. Jedes Wort ein kleiner Kampf. Jede Zeile ein größerer.

Im Moment habe ich es einfach satt. Ich habe die Albträume satt, die mich seit Wochen wieder fast jede Nacht heimsuchen. Ich habe die unruhigen Nächte satt, die mich unausgeruht am Morgen zurücklassen. Ich habe die Müdigkeit satt, die tief in meinem Mark sitzt und sich dort mit der Schwere und der Schwärze ein Stelldichein gibt. Und ich habe die Kämpfe satt, für die mir die Kraft fehlt und die ich dennoch führe, weil ich keine andere Wahl habe.

Was mir bleibt? Mir bleibt die Hoffnung, dass es besser wird. In einer Minute, einer Stunde, einem Tag. Daran halte ich mich fest. Gegen jede Vernunft.


Morgen vielleicht.


Morgen.


Ariana




© Foto & Text by Ariana Lazar 16/07/2017


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Montag, 10. Juli 2017

Positivliste KW 27 2017


  • Meinen Laptop, von dem ich das Passwort vergessen hatte, dazu überredet, ein neues Passwort zu akzeptieren.
  • Laptop aktualisiert und mit Win8 gekämpft, bis alles einigermaßen so war, wie ich es wollte.
  • Telefonat mit dem großen Sohn. 💗
  • Einladung für ein Familienwochenende  in London bekommen.😍
  • Es am Freitag noch kurz vor Schluss in die HNO-Praxis geschafft, dort eine
  • sehr freundliche und hilfsbereite Sprechstundenhilfe getroffen und
  • mit dem extrem sympathischen HNO-Arzt gelacht.Hinterher
  • halbwegs trocken zu Rossmann gekommen um einen Schirm zu kaufen.
  • Schirm mit bunten Pünktchen gekauft und ihn anschließend nicht gebraucht!
  • Samstag das Haus verlassen und statt mit dem Bus zu fahren, einen
  • Spaziergang nach Hause gemacht.
  • E-Mail mit den Daten für den Londonflug erhalten. 💗
  • Schmerztabletten wirken!
  • Täglich gekocht und, soweit ich mich erinnere, auch gleich gespült.
  • Freitag: Rosenkohl mit Speck.
  • Samstag: 1) Spiegeleier mit Rosenkohl vom Vortag, 2) Hähnchenbrust mit Zucchinischeiben aus dem Ofen




© Foto & Text by Ariana Lazar 10/07/2017

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Freitag, 30. Juni 2017

Auftanken - Futter für die Seele

Bevor ich ausführlich auf die beiden Tage eingehe, die ich auf dem Armutskongress 2017 verbracht habe, gibt es heute einen kleinen Exkurs zu den Dingen, die mir die Kraft geben, solche Tage durchzustehen.

Kongresse, gleich welcher Art, sind nicht nur informativ und lehrreich, sondern sie sind gleichzeitig auch extrem anstrengend und hinterlassen bei mir am Ende immer ein Gefühl der Erschöpfung.

Sich einmischen, mitmischen, das kostet mich stets viel Energie, die mir bekanntlich nicht im Übermaß zur Verfügung steht. Schon gar nicht in Zeiten, in denen mir jeder Schritt, jede Handlung schwerfällt und so etwas wie eine "Energiereserve" längst aufgebraucht ist.


Auftanken


Glücklicherweise gibt es immer wieder Ereignisse, die diese Reserve auffüllen.

Jeder Mensch verfügt über individuelle Energieauffüller. Bei mir gehören die seltenen Familientreffen unbedingt dazu. Bei unseren Treffen geht es meist laut und lebhaft zu. Es wird viel gelacht, diskutiert und wild durcheinandergeredet.

Mein ältester Sohn lebt und arbeitet in einer anderen Stadt und so bilden seine Besuche in der Heimat oft den Anlass für unsere Zusammenkünfte.

Als Treffpunkt dient in den meisten Fällen meine Wohnung, so geschehen am letzten Samstag. Das war aber keineswegs der Höhepunkt des Tages, der ereignete sich später.

Nachdem wir einige Zeit bei mir verbracht hatten, hat sich ein Teil der Familie zu Fuß auf den Weg zu "unserem" Inder gemacht und dort ausgezeichnet gegessen. Als es dann Zeit für den Höhepunkt des Abends wurde, verabschiedete sich meine Tochter, und mein Ältester und ich machten uns auf den Weg zum Gendarmenmarkt.


Seelenbalsam


Unser Ziel war der Französische Dom, genauer gesagt, die Friedrichstadtkirche. Dort genossen wir dann ein wunderbares Chopinkonzert.

Kanzel in der Friedrichstadtkirche
Die Friedrichstadtkirche verfügt über einen wunderschönen Innenraum, in der die Kanzel besonders herausragt. Leider war die Luft dort sehr stickig. Die fehlende Möglichkeit, seine Garderobe abzugeben, fällt im Sommer kaum ins Gewicht, die nicht vorhandenen Toiletten dagegen schon. Ein Catering gab es dort auch nicht, sodass man in der Pause leider nichts zu trinken bekommen hat.

Aber wir waren ja des Klavierkonzertes wegen da, da nimmt man einige Unannehmlichkeiten eben in Kauf.

Der Bechsteinflügel der Pianistin Nestan Bagration-Davitashvili
Die Musik Chopins findet ohne Umwege direkt den Weg in meine Seele und ich genieße solche Abende sehr. Und so saß ich, meistens mit geschlossenen Augen, im Saal und lauschte der hervorragenden Pianistin. (OK, teilweise hatte ich die Augen zu, weil mich das permanente Rumfummeln, der Frau eine Reihe vor mir, in Gesicht und Nacken, total irritiert hat. Ich wollte die Musik genießen und nicht davon abgelenkt werden.)

Immer, wenn ich Chopin höre, habe ich den Eindruck, dass Chopin das in Noten festgehalten hat, was ich fühle. Tiefer hat mich Musik noch nie berührt. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl von Einssein, von totaler Übereinstimmung. Ich kann es schlicht nicht in Worte fassen, weil es ein überwältigendes Gefühl ist, das sich jeder Beschreibung entzieht. Seelenbalsam in seiner reinsten Form.

An dieser Stelle ein dickes Danke an meinen Sohn, der mir dieses wunderbare Erlebnis zum Geschenk gemacht hat!

Der Ausklang des Abends gestaltete sich dagegen eher profan. Ein letzter Latte macchiato in lieber Gesellschaft bei McDonalds und dann im Bus ab nach Hause.

Familie, leckeres Essen und danach fantastische Musik. Besser kann ein Tag kaum sein!

Möge es noch viele solcher Tage geben.


Ariana






© Foto & Text by Ariana Lazar 30/6/2017

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Donnerstag, 15. Juni 2017

Nachtgedanken



Vor über einem Jahr habe ich dieses Gedicht geschrieben, es eben wieder entdeckt und festgestellt, dass es nichts von seiner Aktualität verloren hat. Ich weiß nicht, ob es gut ist, was ich aber weiß ist, dass es tief aus meiner Seele kommt, heute wie vor einem Jahr.

Zeitlos das Leid. Blind der Mensch. Wie vor zehn Jahren. Wie vor hundert Jahren. Wie vor tausend Jahren. Seit Anbeginn der Menschheit.


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Nachtgedanken

von Ariana Lazar



Hörst Du den Wind da draußen weinen
in der finstren, kalten Nacht?
Die kalte Nacht in Deinem Herzen
hat ihn um den Schlaf gebracht.

Siehst Du der Sonne Tränen,
versteckt hinter grauem Wolkenkleid?
Deine Hasstiraden nähren,
ihren Kummer und ihr Leid.

Hörst Du das Lied des Stacheldrahtes,
das erzählt von Schmerz und Tod?
Doch Du verstopfst nur Deine Ohren,
willst nichts hören von der Not.

Siehst Du den Mond vom Himmel schwinden,
obwohl es längst nicht seine Zeit?
Er sucht Menschlichkeit zu finden,
um zu lindern Menschenleid.

Hörst Du das Blut in Deinen Ohren,
dass verzweifelt Liebe spricht?
Dein Geschrei, durch Hass geboren,
verflucht Dein Kind. Spürst Du es nicht?

Sieh endlich hin! Öffne die Ohren!
Noch ist es Zeit, sich umzudrehn.
Sind die Früchte des Hasses erst geboren,
wird es schwer zurückzugehn.

Denn Kinder aus Hass geboren
fressen Dich mit Augen und Ohren!
Verschlingen alles mit Haut und Haar.
Alles, was einst menschlich war.


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Bitte beachten! Das Urheberrecht an diesem Text / Gedicht liegt ausschließlich bei mir! Jede Veröffentlichung, auch auszugsweise, auf anderen Seiten (Blogs, Foren usw.) ist untersagt und bedarf meiner ausdrücklichen schriftlichen Genehmigung!



© Foto & Text by Ariana Lazar 15/06/2017

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Dienstag, 6. Juni 2017

Flashback - Blitzartige Erinnerungen



Heute


Es wird ernst. Ein komisches Gefühl in der Magengegend, leichte Beklemmung in der Brust. Leise Zweifel, ob dieses Schrittes in eine neue Richtung.

Das ist normal, sage ich mir. Veränderungen sind nie leicht, kosten immer Überwindung. Es ist halt nie abzusehen, was sich daraus ergibt.

Wohin der neue Weg führt? Abwarten. Es wird schon gut werden.

Ich rede mir selbst gut zu, blicke zurück auf den langen Weg, den ich schon gegangen bin, und mache mir selbst Mut. Es ist notwendig. Noch einmal tief durchatmen. Dann Augen auf und durch!

Vorgestern


Dies ist keine übliche Geschichte. Nichts auf meinem Blog ist auch nur annähernd damit vergleichbar. Kein netter Spaziergang, keine schönen Bilder. Es zeigt die andere Seite in meinem Leben. Die Dunkle, Schmerzvolle. Nur ein paar Stunden die es in sich hatten. Eine Nacht, nach der nichts mehr so war wie zuvor. Ereignisse die mein Leben auf den Kopf stellten und es mehr veränderten als alles davor oder danach.

Was ist ein Flashback?


Laut Wikipedia ist ein Flashback "(englisch, blitz(artig) zurück, sinngemäß übersetzt etwa Wiedererleben oder Nachhallerinnerung) ein psychologisches Phänomen, welches durch einen Schlüsselreiz hervorgerufen wird. Die betroffene Person hat dann ein plötzliches, für gewöhnlich kraftvolles Wiedererleben eines vergangenen Erlebnisses oder früherer Gefühlszustände. Diese Erinnerungen können von jeder vorstellbaren Gefühlsart sein.

Der Begriff wird vor allem dann benutzt, wenn die Erinnerung unwillkürlich auftaucht und/oder wenn sie so stark ist, dass die Person die Erfahrung wieder durchlebt, unfähig, sie völlig als Erinnerung zu erkennen."


Eine sehr gute, überaus verständliche und ausführliche Erklärung für das Wort "Trigger" habe ich auf dem Blog TraumaReport gefunden, das diesmal ebenfalls eine Rolle spielen wird.

Achtung Trigger!


Dies wird meine erste Geschichte, der ich diese Warnung voranstelle. Diese Geschichte ist keine Fiktion, sondern ein kurzes, aber grelles Blitzlicht aus meiner eigenen Vergangenheit.

Besonders sensible Menschen, Menschen mit Gewalterfahrungen und/oder Menschen mit psychischen Krisenerfahrungen und eventuell damit verbundenen Psychiatrieaufenthalten sollten gut abwägen, ob sie die folgende Kurzgeschichte lesen wollen, da sie mehrere Trigger enthält. Keine leicht verdauliche Kost.

Eine dringende Bitte lege ich jedem Leser ans Herz: wenn es zu viel wird, lege eine Pause ein oder hör auf! Selbstfürsorge ist oberstes Gebot und gilt hier ganz besonders. Achte gut auf das eigene Bauchgefühl, das ist in der Regel der sicherste Indikator und zeigt mit untrüglicher Sicherheit an, wann es genug ist.

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Flashback

Eine Kurzgeschichte 
von 
Ariana Lazar

Man hat mich im Krankenwagen hierher gebracht. Hierher, in diesen großen weißen kalten Raum. Mitten in der Nacht. Ich soll auf den Arzt warten, hat man mir gesagt. Nicht einmal anziehen durfte ich mich. Sitze hier im Schlafanzug im kalten Licht einer Schreibtischlampe. Was soll ich hier? Um diese Zeit sollte ich zu Hause sein, bei den Kindern.

Endlich kommt der Arzt. Seine Stimme hallt in dem großen Raum. Er stellt mir eine Menge seltsamer Fragen, die ich alle ehrlich beantworte. Er glaubt mir nicht, das kann ich sehen.

Als er den Raum verlässt, sagt er noch, dass mich jemand abholen wird und ich warten soll.

Ich warte. Lange. Die Zeit dehnt sich aus bis in die Endlosigkeit, aber es kommt niemand. Ich habe die Kinder nachts noch nie alleine zu Hause gelassen. ER ist zwar da, aber das ist keine gute Lösung. Ich warte weiter. Man hat mich vergessen. Wahrscheinlich war alles ein blöder Irrtum und man hat nur vergessen mir mitzuteilen, dass ich nach Hause gehen kann.

Langsam stehe ich auf, verlasse den Raum. Meine Orientierung funktioniert noch, den Weg durch die langen spärlich beleuchteten Klinikflure hinaus ins Freie, ich finde ihn mühelos. Ich habe keine Eile, freue mich in ein paar Minuten wieder da zu sein, wo ich hingehöre.

Plötzlich Schritte und Stimmen hinter mir. Zwei Männer rufen, dass ich stehen bleiben soll. Angst steigt in mir auf, ich laufe schneller. Niemand sonst in meiner Nähe. Sie fangen an zu rennen, ich auch. Nur weg hier! Sie sind schneller als ich in meinen Pantoffeln, die mich am Laufen hindern. Sie erwischen mich. Schreien mich an. Reißen mich an meinen Armen herum und zwingen mich mit roher Gewalt zur Umkehr.

Niemand hört meine Schreie und kommt mir zu Hilfe. Es ist Nacht, niemand mehr unterwegs. Nur diese Männer, die mich zurückzerren, so sehr ich mich auch wehre. Sie sind so viel stärker als ich. Ich habe keine Chance. Als ich das erkenne, höre ich auf zu schreien, aber ich wehre mich weiter so gut ich kann. Es hilft nichts. Sie reden auf mich ein, aber ich verstehe sie nicht, spüre nur ihre Hände, die sich schmerzhaft in meine Arme krallen und bestehe nur noch aus Angst und Panik. Warum hilft mir denn niemand? Was geschieht hier mit mir?

Zurück in der Klinik schnallen sie mich auf einen Rollstuhl fest. Ich will hier weg! Was haben die mit mir vor? Atemlos, panisch, wehrlos wie ich bin, höre ich dennoch nicht auf entkommen zu wollen. Man schiebt mich in einen Aufzug und dann geht es abwärts. Als die Fahrstuhltüre sich wieder öffnet, erkenne ich einen gefliesten Keller. Todesangst. Da ist kein Platz mehr für ein anderes Gefühl. Nur pure Todesangst.

Der Mann, inzwischen ist es nur noch einer, schiebt mich durch nicht enden wollende geflieste Tunnelgänge. Kaltes Neonlicht verstärkt die tödliche Kälte ausstrahlenden alten Fliesen. Ein wahr gewordener Albtraum. Ein Szenario wie aus einem Horrorfilm. Meine Kehle ist wie zugeschnürt, ich bekomme kaum noch Luft. Die Angst hält mich erbarmungslos in ihren scharfen Krallen.

Irgendwie bekomme ich die Füße aus den Schnallen, in denen sie festsitzen, stemme diese mit aller noch vorhandenen Kraft gegen den Boden, um die Fahrt zu beenden. Hoffnungslos. Vergebens. Der Mann kippt den Rollstuhl nach hinten und schiebt einfach weiter. Meine Welt ist aus den Fugen geraten und ich bin sicher, dass am Ende des Tunnels mein eigenes Leben zu Ende gehen wird. Unmöglich kann ich diese Nacht überleben.

Als ich schon alle Hoffung auf ein Ende dieser Tunnelfahrt aufgegeben habe, geht es mit einem weiteren Aufzug aufwärts. Fremde Menschen blicken mich teilnahmslos an, als ich den langen Flur entlang geschoben werde. Mir wird gleich klar, hier habe ich nichts zu erwarten. Kein Mitgefühl. Keine Hilfe. Nicht einmal Interesse. Gleichgültigkeit. Abgestumpftheit. Desinteresse.

Als wir in einem helleren Raum ankommen, in dem sich mehrere Menschen befinden, atmete ich kurzfristig auf. Aber nicht lange.

Man schiebt mich in ein Zimmer, bugsiert mich auf ein Bett. Dann kommt jemand mit einer Spritze, die er mir geben will. Meine Panik steigt ins Unermessliche. Jetzt ist es also soweit. So soll es also passieren. Mit einer Spritze. Vergiften wollen sie mich also und erwarten, dass ich es einfach so mit mir geschehen lasse. Augenblicklich ist sie wieder da, die Todesangst. Sie werden mir eine tödliche Spritze geben und niemand wird jemals erfahren, was mir wiederfahren ist. Wer tot ist, redet nicht.

Nein! Nein, ich will diese Spritze nicht! Ihr wollt mich umbringen! Ich schreie aus Leibeskräften und wehre mich mit allem, was ich noch zur Verfügung habe. Zu viert stürzen sie sich auf mich. Ich rufe laut und verzweifelt nach meiner Mutter, die schon lange nicht mehr lebt. Ich werde zum Kind. Schreie. Krümme mich. Biete alles auf, was ich noch mobilisieren kann und kämpfe wie eine Ertrinkende um mein Leben.

Sie gewinnen. Schnallen mich fest. Selbst mit den Lederriemen an den Handgelenken, den Fußgelenken, über Brust und dem Bauch setze ich mich noch zur Wehr. Ich will nicht sterben!

Irgendwann gelingt es ihnen mir die Spritze zu verabreichen, da resigniere ich. Vergewaltigt, erniedrigt, niedergerungen, wehrlos warte ich auf den Tod. Selbst jetzt will ich mich dem Tod nicht ergeben, weigere mich trotzig zu sterben. Einmal, wenigstens noch ein einziges, letztes Mal will ich den Himmel sehen. Ein letztes Mal den Tag begrüßen.

Und so liege ich auf dem Bett, weigere mich zu sterben oder zu schlafen und starre ununterbrochen auf das vergitterte Fenster, das mir einen kleinen Ausblick auf den Nachthimmel gestattet.

Die Zeit verliert ihre Bedeutung. Tränen laufen über mein Gesicht, weil ich meine Kinder nie mehr sehen werde. Die Anderen, sie haben gewonnen. Wieder einmal bin ich unterlegen, muss der Gewalt nachgeben. Endgültig diesmal.

Stunden liege ich so. Weinend. Ohne Hoffnung. Ohne Zukunft. Zerbrochen. Zerschlagen. Unendlich einsam. Sterbend.

Langsam wird es Tag. Von meinem Platz aus kann ich ein winziges Stück Himmel sehen. Es wird blau. Und ich lebe. Immer noch!

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Manchmal muss man sterben, um zu leben!

Ariana



Bitte beachten! Das Urheberrecht an diesem Text / Gedicht liegt ausschließlich bei mir! Jede Veröffentlichung, auch auszugsweise, auf anderen Seiten (Blogs, Foren usw.) ist untersagt und bedarf meiner ausdrücklichen schriftlichen Genehmigung!

© Foto & Text by Ariana Lazar 06/06/2017

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Montag, 5. Juni 2017

Diagnose: MENSCH!


Gestern Nacht habe ich einen neuen Blogartikel geschrieben. Einen Artikel, der derzeit im Blog "auf Eis" liegt. Entstanden aufgrund eines persönlichen Ereignisses zu einem Thema, das immer noch mit vielen Tabus behaftet ist und zu dem seltsame, teilweise sehr abstruse Ansichten in Umlauf sind.

Ein Thema, das zu mir gehört, wie das Atmen. Wie kann ich es hier ausklammern? Wie kann ich etwas nicht ansprechen, was mein Leben so stark geprägt hat und meine Handlungen immer noch beeinflusst? Was hindert mich an der Veröffentlichung?

Das Thema Psychiatrie


ist eines der letzten großen, von Angst, Vorurteilen und Tabus besetzten Themen unserer Zeit. Viele wird diese Aussage zum Widerspruch reizen, denn Burn-out und Depression werden heutzutage immer öfter in diversen Medien behandelt. Das stimmt. Jedoch nur bedingt, denn in diesen Ausnahmefällen gilt unterschwellig zu häufig der Tenor: Die armen, armen Menschen, die darunter leiden!

Wie mich dieses Mitleid heischende falsche Getue ankotzt!

Oft wird im Rahmen vorgeblicher Aufklärung ein teilweise gefährliches Nicht- bzw. Halbwissen unter die Menschen gebracht. Dieses Halbwissen führt in vielen Fällen dazu, dass sich Hinz und Kunz dazu berufen fühlen jedem, der in einer psychischen Krise steckt ungefragt und ungebeten unnütze "gut gemeinte" Ratschläge zu erteilen, die, im günstigsten Fall, nichts anderes darstellen als bloße Plattheiten und blöde Sprüche.

Hat man die Diagnose Borderline oder gar Psychose / Schizophrenie, sieht das noch ganz anders aus. Die Berichterstattung in den Medien was Psychosen und Schizophrenie angeht, ist zu einem großen Teil stark stigmatisierend. In jedem zweiten Krimi oder Thriller ist der Mörder ein Psychopath oder Psychotiker. Aktuelle Mordfälle sind nur dann von öffentlichem Interesse, wenn mindestens ein Psychotiker darin vorkommt, denn die vielen "normalen" Mörder, die wesentlich häufiger in Erscheinung treten, liefern keine Einschalt- bzw. Verkaufsquoten.

Einer aktuellen Studie zufolge wird über Gewalttaten im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen sieben Mal (natürlich finde ich die Studie gerade nicht!) häufiger berichtet, als über die, die von sogenannten "Normalen" begangen werden. Die häufigsten Morde begehen z. B. Männer an ihren Ehefrauen. Diese Taten bieten jedoch kaum einen Anreiz zur Veröffentlichung. Sie enthalten kaum Möglichkeiten zu reißerischen Schlagzeilen, bieten keine guten Vermarktungsmöglichkeiten und gehören daher nicht in den Bereich "Auflagen steigernd".

So tragen Krimis und die aktuelle Medienberichterstattung einen großen Teil zur weiteren Stigmatisierung psychisch kranker Menschen bei. Damit werden bereits vorhandene Ängste verstärkt, Vorurteile gebildet, Ausgrenzung gefördert und eine wirksame Inklusion weiterhin verhindert.

Psychiatrie und ich


Warum erwähne ich das überhaupt? Wäre es nicht erheblich einfacher, wenn ich alles so lassen würde, wie es ist. Den Blog mit schönen Bildern, kurzweiligen Geschichten und ein paar nachdenklichen Notizen füllen? Friede, Freude, Eierkuchen?

Ja, es wäre einfacher, aber ich habe in meinem Leben nie den einfachsten Weg gewählt und ich werde garantiert nicht jetzt damit anfangen! Psychiatrie und psychische Krisen bilden einen nicht geringen Teil meines Lebens. Einen Teil, mit dem ich immer offen umgegangen bin, den ich nie versteckt habe.

Meiner festen Überzeugung nach lässt sich nur etwas ändern, wenn man selbst etwas dazu beiträgt. Schöne Gedanken, einfache Klicks und reines Wunschdenken hat noch nie eine Veränderung bewirkt. Nirgends und zu keinen Zeiten.

Seit einigen Jahren engagiere ich mich in diesem ganz speziellen Bereich, besuche Tagungen, Kongresse und nehme an trialogischen Psychoseseminaren teil, die ich teilweise als Mitmoderatorin mitgestalte.

Ich mische mich ein, habe keine Angst vor "großen Tieren", sage unverblümt und keinesfalls leise meine Meinung und habe die Ausbildung zur EX-IN abgeschlossen.

In meinem Blog findet man bisher davon kaum eine Spur. Ein existenzieller Teil meines Selbst fehlt.

Warum?

Diese Frage stelle ich mir und ich habe die Antwort darauf gefunden. Angst vor Outing? Nein, die hatte ich nie. Angst vor seltsamen Reaktionen? Damit kann ich umgehen.

Was mich abhält, den oben erwähnten Artikel zu veröffentlichen ist seltsamerweise etwas, worauf selbst ich nicht so schnell gekommen bin. Etwas, wozu ich erst diesen Text verfassen musste.

Es ist ein Gefühl von Fürsorge. Nicht für mich, sondern für diejenigen, die das vielleicht lesen könnten. Quasi eine vorweggenommene Selbstzensur, denn eventuell könnte ja jemand emotional von dem, was ich schreibe, überwältigt werden.

In mir drin ist immer noch dieser abwegige Gedanke, andere vor meinen Emotionen, meinen Erlebnissen schützen zu müssen.

Und ich erinnere mich gerade daran, wie ich einer Bekannten eines meiner nicht veröffentlichten Gedichte vorgetragen hatte und dann total fassungslos war, dass ihr am Ende des Gedichtes Tränen die Wangen herunterliefen.

Diese Tränen verursachten mir ein dermaßen großes Schuldgefühl, dass ich mit meinem jüngeren Sohn darüber redete. Seine Antwort werde ich nie vergessen. "Sehe es als ein Geschenk, dass Du einen anderen Menschen so tief berühren konntest, denn das ist selten und schön."

Im Grunde sollte ich diesen Satz als Schlusswort stehen lassen, aber ich nehme ihn jetzt zum Anlass, den schon lange angestrebten Wandel im Blog zu vollziehen. Mehr von mir. Mehr von der dunklen, der schweren und schmerzvollen Seite. Der Seite, ohne die man das Helle nicht so wertschätzen würde.

Was für eine Erkrankung ich habe? Wie meine Diagnose nach ICD-10 lautet?

Diagnose: MENSCH!


 Ariana



© Text by Ariana Lazar 05/06/2017

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Sonntag, 4. Juni 2017

Die Geschichte einer Suche

Eine Kurzgeschichte

von

Ariana Lazar


Sie konnte sich schon selber kaum noch daran erinnern, wann sie die Suche begonnen hatte, aber es musste zu der Zeit gewesen sein, als noch massive Eismassen das Land bedeckten während Mammuts, Riesenhirsche, Wollnashörner und Rentiere das Gesicht der Erde prägten.

Anfangs hatte ihr die Suche noch Spaß gemacht, es war ja alles neu für sie und es gab  nur wenige Ihrer Art, auch wenn es viel mühsamer war, die wenigen Menschen aufzuspüren, als sie geglaubt hatte.

Die Zeit verging, es wurde einfacher Menschen zu finden, aber wohin sie sich auch wandte, wie sehr sie auch suchte, ihr war kein Erfolg beschieden. Alle schüttelten nur unwillig die Köpfe, drehten ihr den Rücken zu oder verscheuchten sie gar mit wild herumfuchtelnden Händen. Sie war eben zu klein, zu unbedeutend.

Unverdrossen suchte sie weiter, Tag um Tag, Jahreszeit um Jahreszeit. Wie viele Sommer und Winter inzwischen vergangen waren, vermochte sie nicht zu sagen, aber es mussten  eine Unmenge sein, denn das Gesicht der Erde hatte sich drastisch gewandelt.

An Stelle der Mammuts, Riesenhirsche und Wollnashörner waren Blechkisten getreten, die die Luft verpesteten und in deren Innern Massen von Menschen durch das einst grüne Land reisten. Unzählige Menschen, so viele, wie niemals zuvor und doch war ihre Suche noch immer vergeblich, denn die Ablehnung die ihr entgegenschlug blieb immer gleich.

Mutlos saß sie dort oben auf ihrem Aussichtsplatz, hoch über den Dächern der steinernen Stadt, das Geläut der Glocken nicht achtend. Wieder einmal versuchte sie ihre andauernde Erfolgslosigkeit zu ergründen.

Was war es nur, dass sie anscheinend so grundlegend von den anderen ihrer Art unterschied? Denn auch ihresgleichen existierte in dieser neuen Welt in unfassbarer Menge. Oh, so viele von ihnen wurden geliebt und gehegt, gehätschelt und getätschelt. Es gab sie in allen Formen, kurz und lang, ausufernd und prägnant, gebunden und frei, gute und schlechte.

Nur sie, sie fand niemanden. Dabei war sie eher kurz und sie würde auch ganz bestimmt nicht viel Platz wegnehmen. Sie konnte sich prima kleinmachen. Ein winzig kleines Eckchen zum wohnen, mehr wollte sie doch gar nicht.

Ein tiefer Seufzer entrang sich ihr, dann erhob sie sich und wehte davon. Ein neuer Tag begann und mit ihm wie immer die winzige Hoffnung fündig zu werden.

Der erste Mensch, den sie an diesem Tag besuchte, lag noch in tiefem Schlaf, doch gerade, als sie es sich bei ihm gemütlich machen wollte, gab es dieses grässlich schrille und nicht enden wollende Geräusch. Der Mensch fuhr erschrocken hoch und ihr war sofort klar, dass sie HIER gleich wieder gehen konnte.

Würde sie  eben bei dem Elektroladen um die Ecke reingucken, da war um diese Tageszeit nicht viel los. Bei dem Eigentümer brauchte sie es gar nicht erst zu versuchen, der hatte schon lange keine Träume mehr, aber vielleicht bei Gerd, von dem man sagte, er sei ein Tagträumer. Gerd war Azubi und in ein paar Tagen war die nächste Klausur fällig. Er zermarterte sich das Hirn bei dem Versuch, es mit den Physikfragen zu füttern und Yahminah drehte enttäuscht um.

Einige Zeit irrte sie ziellos durch die Straßen, bis ihr die Frau in dem Café gegenüber auffiel. Neugierig näherte sie sich. Claudia, die Kellnerin, starrte blicklos vor sich hin, es war einfach nichts los in dem Laden! Nachdem Yahminah die Lage gepeilt und erleichtert festgestellt hatte, dass diese Claudia gar nicht dachte, wagte sie es. Ein mutiger Hüpfer und ... Bruchlandung! Mit sooo wenig Gehirntätigkeit hatte selbst Yahminah nicht gerechnet und ihr waren einige seltsame Menschen seit der Eiszeit begegnet! Wie sollte sie denn bitte ein Plätzchen für sich finden, wenn nur Vakuum vorhanden war??

Voller Empörung rieb sie sich ihre schmerzenden Teile, schenkte der Bedienung einen unbemerkt bleibenden vernichtenden Blick und stapfte hinaus.

Das war wieder einmal einer dieser Tage, der sie an sich und den Menschen zweifeln ließ.

Meine Güte, immer erwischte sie entweder die Falschen, den verkehrten Augenblick oder jemand ihrer Art war gerade da und verjagte sie!

Trotzdem kam Aufgabe schlicht nicht in Frage, sie hatte ja schließlich ihren Ehrgeiz und wenn Millionen ihrer Art, die viel mehr Platz beanspruchten, als sie selber, einen Platz gefunden hatten, dann würde sie das auch!

Als die Nacht hereinbrach, hatte sie wohl weit über hundert Mal ihr Glück versucht. Vergebens. Gelang es ihr kurzzeitig, sich bei jemandem niederzulassen, schien dieser Mensch nicht so recht zu wissen, was er denn mit ihr anfangen soll und vertrieb sie. Die Art der Vertreibung reichte von leichtem, etwas unwilligen Kopfschütteln, über ein paar kräftige Flüche bis zu aktiver Ignoranz. Einer schlug sogar heftig mit der Faust auf den Tisch, als er sie in der dunklen Ecke bemerkte und warf sie wutschnaubend hinaus.

Nach diesem Vorfall ging sie ein wenig behutsamer vor. Einige Male begegnete sie auch anderen ihrer Art, aber diese waren nur damit beschäftigt, ihre eigenen Plätze zu verteidigen und Höflichkeit hielt in dem Zusammenhang  jeder für Zeitverschwendung, so dass sie dort von selbst schnell verschwand.

Die Nacht war schon weit fortgeschritten, die meisten Fenster dunkel und Yahminah war  so müde, dass sie, ohne es wirklich zu bemerken, durch eines der wenigen, schwach erleuchteten Fenster in das im Halbdunkel dahinter liegende Zimmer taumelte.

Schon halb schlafend, ließ sie sich auf dem warmen, leuchtenden Monitor nieder und atmete tief durch. Was machte diese Frau da eigentlich? Warum lächelte sie so?

Zu spät bemerkte sie, dass sie nicht die Einzige ihrer Art in diesem Raum war. Überall um sie herum war ein Wispern und Raunen, das Zimmer war voll davon. Unzählige Wesen beobachteten jede ihrer Regungen, so dass sie ein unbehagliches Gefühl überkam. Vergangene Begegnungen dieser Art waren bisher immer negativ für sie ausgegangen.

Noch nie war Yahminah so vielen ihrer Art auf einmal begegnet und da nichts bedrohliches geschah, sah sie sich verstohlen um.

Es gab so viele Verschiedene! Da hockten Dicke neben Dünnen, Kurze schwatzten mit Langen, Gereimte diskutierten mit Ungereimten, Fröhliche plauderten mit Traurigen und Ernste philosophierten mit Komödianten. Es gab sowohl Fertige, als Unfertige und sie entdeckte sogar ein paar mehr oder weniger brummige Angedachte, die einen winzigen Winzling aus seinem Versteck locken wollten.

Eine neue Welt zeigte sich ihr im warmen Licht der Schreibtischlampe und ehe sie es richtig bemerkte, war sie auch schon mittendrin. Sprach mit Jenen, plauderte mit Diesen und vergaß eine Weile, dass sie müde und erschöpft war.
Stunden vergingen, bevor Yahminahs Blick wieder auf die Frau und damit auf den Monitor fiel. Dort stand in großen Buchstaben geschrieben:

Willkommen daheim, Yahminah!


Ihre Suche war beendet! Sie hatte ihn endlich gefunden! Den Menschen, der ihre Geschichte niederschrieb, denn Yahminah war eine Geschichte. Eine Geschichte auf der Suche nach einem Erzähler. Sie war am Ziel!

© by Ariana Lazar 2011

Bitte beachten! Das Urheberrecht an diesem Text / Gedicht liegt ausschließlich bei mir! Jede Veröffentlichung, auch auszugsweise, auf anderen Seiten (Blogs, Foren usw.) ist untersagt und bedarf meiner ausdrücklichen schriftlichen Genehmigung!



© Foto 04/06/2017 & Text by Ariana Lazar 23/05/2011

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