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Donnerstag, 30. März 2017

Aktuelles Schönwetter-Intermezzo

Wilde Tulpen am Straßenrand

Das Wetter


Zugegeben, schön ist das Wetter heute nicht. Das Heute ist grau, trübe und regnerisch, wie mir meine Augen vermitteln, wenn ich den Blick Richtung Fenster schweifen lasse.

Vor zwei Tagen sah das unleugbar anders aus, denn die Sonne strahlte von einem klaren, blauen Himmel und es trieb mich tatsächlich hinaus.


Vor dem Vergnügen


"Schnell alles Notwendige einpacken und los!" So der Plan. Hahaha!

Die einzig passende Hose war reif für die Mülltonne. Zu meiner Überraschung passte mir immerhin eine alte Hose, die vor zwei, drei Jahren, als "zu eng" irgendwo ganz unten im Schrank gelandet war.

Soweit prima, aber mir beim Laufen immer auf die Säume zu treten, fand ich wahrhaftig suboptimal.

Nein, ich bin nicht geschrumpft, auch wenn meine Kinder das frecherweise behaupten würden, ich mag nur keine Schuhe mit Absätzen mehr!

Also galt es herauszufinden, von wie vielen Zentimetern Saum ich mich verabschieden musste. Es waren vier. Ausmessen, abstecken und per Hand säumen braucht schon einige Zeit und so wurde es wesentlich später, als ich ursprünglich beabsichtigt hatte.

Unschlüssig, ob ich tatsächlich noch fast eine Stunde Busfahrt auf mich nehmen sollte, änderte ich meine Meinung fast im Minutentakt und diskutierte mit mir selbst. Ich bin kein leichter Gegner! 😀

Stattgefundene Debatte in Kurzfassung


Ich
Ach, das lohnt sich ja gar nicht mehr! So eine lange Busfahrt und dann nur noch so wenig Zeit, die Sonne zu genießen.

Auch Ich
Aber das Wetter ist so schön und es ist richtig warm. Das wird mir guttun!


Ich
Oh nein! Bis ich im Park bin, ist es schon vier! Das lohnt sich kaum!

Auch Ich
Es lohnt sich doch! Dann läufst Du wenigstens und kannst, mit etwas Glück, ein paar schöne Bilder machen!


Ich
Der blöde Bus kommt aber nur alle 20 Minuten, und wenn ich Pech habe, ist der Anschlussbus schon weg, weil unterwegs Mal wieder Stau ist.

Auch Ich
Ach Du meine Güte! So spät ist kurz nach Vier ja schließlich auch nicht und eine Stunde ist eine Stunde!


Ich
So ein Riesenaufwand für eine Stunde Frischluft? Und dafür dann zwei Stunden mit dem Bus unterwegs? Oh näääh! Kein Bock!

Auch Ich *guckt auf der Wetterapp nach dem Zeitpunkt für den Sonnenuntergang*
Guck doch Mal! Die Sonne geht erst kurz nach Sieben unter, dann bleiben drei Stunden Park, bis es dunkel wird! *triumphierend*


Ich *überzeugt*
OK, dann jetzt aber schnell, der nächste Bus kommt in 12 Minuten!
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Obig wiedergegebenes Gespräch ist die stark vereinfachte Extrem-Kurzversion dessen, was sich in meinem Kopf abspielt. Diskussionen mit mir selbst können sich hinziehen. Lange. Schwankend zwischen Ja und Nein, kürze ich die Hosenbeine, stehe prüfend vor dem Spiegel, suche einen passenden Pullover und ein versteckt irgendwo sitzendes "Abwarte-Ich" seufzt zwischendurch genervt.

Das Ergebnis


Nachdem ich bereits mehr als reichlich geschrieben habe, folgen jetzt ohne weitere Umschweife und höchstens mit einigen sparsamen Erklärungen versehen, die Bilder des Tages.

Anstelle der Krokusse begrüßen mich diesmal gelbe Narzissen.
Gelbe Osterglocken inmitten unzähliger Blausterne
Sonne und Schatten auf meinem Weg
Verströmen einen wundervoll intensiven Duft, die Blüten der Großblütigen Abelie (Abelia xgrandiflora).

Großblütige Abelie (Abelia xgrandiflora) - Blüten
Großblütige Abelie (Abelia xgrandiflora) - Strauch
Suchbild mit Narzissen
Gefunden - gelbe und weiße Osterglocken

Bei Sonnenschein und 20 Grad Außentemperatur trieb es viele Menschen an die Luft. Die Plätze im Café am See waren gut besetzt und das laute Stimmengewirr der dort versammelten Menschen hallte weit durch die klare Luft.

Blick zum Café am See
Blick über den See
Mir war das Treiben zu laut und so nahm ich Zuflucht zu mehr Ruhe, die man auf den Nebenwegen eher findet.

Zigarettenpause am Wegesrand
Belvedere - Eine Nebelkrähe genießt die Aussicht aus dem Baumwipfel
Kugelige Knospen
Diese Birkengruppe erinnert mich an meine Kinder. Was gemeinsam gewachsen ist, strebt in verschiedene Richtungen, ohne den Kontakt zu verlieren. Ein schönes Sinnbild, für Eigenständigkeit und Zusammenhalt, wie ich finde.

Birkengruppe
Durchblick auf dem Weg zum "Gipfel"
Von dem Hügel, sitzend auf einer Bank, versank ich in die wundervolle Aussicht. Den Lärm hatte ich mit jedem Schritt hinauf weiter hinter mich gelassen. Sitzen, den warmen Wind im Gesicht spüren, die Landschaft mit den Augen trinkend. Dem Wind und den Vögeln zuhören. Pures SEIN. Genuss. Glücksmomente atmend.

Aussicht
Der Blick in den Baum über meinem Kopf.
Gewundene Wege
Eine einzelne blaue Glockenblume
Echte Schlüsselblume (Primula veris)
Vom Winter übrig geblieben - die roten Beeren des Gemeinen Schneeballs
Goldene Kugel im Sonnenlicht
Wer seine Sinne intensiv nutzt, braucht dringend eine Pause. Gekrönt mit einem Latte macchiato und, damit das gute Stück weiter wächst, beschäftigt. mit einer Häkelarbeit. Grafisch. Klar. Schnörkellos.

Handarbeiten und Latte macchiato in der Sonne. Herrlich!
Noch wird es kalt, sobald die Sonne im Untergehen begriffen ist. Meine dicke Jacke lag zu Hause, aber Bewegung wärmt und so nutzte ich die letzten Sonnenstrahlen für Bilder mit weicherem Licht.

Weißer Brückensteg
Schattenspiele
Rieisig, aber ungenießbar, das Eis mit Sahne in der Plastikwaffel
Kornelkirsche mit Himmelblau
Büten der Kornelkirsche
Abendstimmung
Das letzte Bild des Tages.
Sonnenglanz im Wasser

Es sollten nur ein paar Bilder werden. Etwas Aktuelles, damit die mentale Warteschlange nicht noch länger wird. Es ist mehr geworden, was wohl nicht nur an dem schönen Tag gelegen hat. Es ist meine Art, die Welt zu sehen. So viel Schönheit, so viele Details, da fällt es mir schwer, mich zu beschränken.

Das Schöne zu sehen, ist oft problematisch, weil wir uns auf das Negative konzentrieren. Die Berichterstattung in den Medien verstärkt diesen Effekt um ein Vielfaches.

Den Blick für das Schöne nicht zu verlieren, den Augenblick genießen, das sind die Dinge, die ein Leben lebenswert machen.

Ariana


© Fotos & Text by Ariana Lazar 30/03/2017

Alle Rechte vorbehalten >< All rights reserved

Dienstag, 25. August 2015

Köln und das Wollfestival

Nachdem ich vorige Woche Freitag eine Stippvisite in Aachen eingelegt hatte, gehörten Samstag und Sonntag der Stadt Köln und dem dort stattfindenden Wollfestival.

Diesmal sind relativ wenige Bilder entstanden und der für Köln so typische Dom fehlt dabei gänzlich. Das lag zum Einen an der am Samstag herrschenden Hitze, zum Anderen daran, dass ich eine wirklich schlechte Nacht hinter mir hatte.

Mein Hotel lag anscheinend, wie ich später erfahren habe, mitten in der Kölner Partymeile und so war an Schlaf in den Nächten nicht wirklich zu denken. Es gab zwar Schallschutzfenster, aber die reichten nur aus, den schlimmsten Lärm abzuhalten und ohne zusätzliche Ohrstöpsel war das Gegröle der zwei Häuser weiter Feiernden immer noch zu hören.

In der ersten Nacht gab es ein einziges Fenster auf und Fenster wieder zu und Ohrstöpsel rein. Um bei geschlossenen Fenstern zu schlafen, war es viel zu heiß und bei geöffneten Fenstern unerträglich laut.

Eins durfte ich mit Sicherheit feststellen: Die Kölner Kneipengänger haben Ausdauer! Erst gegen fünf Uhr morgens wurde es endlich leiser und ich konnte wenigstens ein bisschen Ruhe finden.

Wer demnach jetzt typische Kölner Ansichten erwartet, wird eher enttäuscht sein.

Nach dem sehr späten Frühstück, das übrigens ausgezeichnet war, bin ich dann langsam vom Friesenwall in Richtung Sportmuseum geschlendert.



Vielleicht war mein Wunsch nach etwas mehr Ruhe und einem guten Latte macchiato ausschlaggebend, dass ich das etwas versteckt liegende Café Stanton hinter der Antoniterkirche in der Schildergasse fand. Zu meiner Freude verließ gerade ein Paar das Café, sodass ich einen Sitzplatz auf der ansonsten voll besetzten Terrasse ergattern konnte. 


Blick vom Café auf die Kirche
An dem Vierertisch war noch Platz frei, so dass ich eine Platz suchende Frau an meinen Tisch gebeten habe. So kam ich nicht nur zu einem wirklich guten Latte macchiato, sondern auch zu einem äußerst netten Gespräch!


Nach dieser Stärkung ging es durch die Einkaufsstraßen und am Rhein entlang weiter meinem ursprünglichen Ziel entgegen.

Dabei begegnete ich einem riesigen Gorilla, sah einen verzweifelten und vergessenen Weihnachtsmann beim Versuch den rettenden Balkon zu erreichen und erblickte das wohl schmalste Hotel Kölns.





Bevor ich den Rhein erreichte, fiel mein Blick auf den rostigen Solarvogel, der laut der Künstlerseite eine Flügelspannweite von stolzen 650 cm aufweist.


Die weißen Woken an dem blauen Himmel bildeten den perfekten Hintergrund für den Rhein mit seinen Schiffen und Brücken.



Rechts sieht man den "Bug" des Schokoladenmuseums
Erblickt man den Turm der Hafenterrassen, weiß man, dass das Ziel in wenigen Minuten erreicht ist. Nur noch über eine schmale Brücke und das Sportmuseum, in dem das Wollfestival seine Tische aufgestellt hatte, ist in Sichtweite.



Ganz links sieht man das Sportmuseum
Drinnen fand ich dann ein Stückchen vom Paradies für Wollfreunde! Ein Meer von Wolle in allen erdenklichen Farben bot sich mir dar. Um mich herum außschließlich glückliche und sehr entspannte Gesichter! Da habe ich mich lange aufgehalten, Wolle bestaunt und natürlich auch welche gekauft! 





Von dem Kaffee dort und dem gemütlichen Weg zurück ins Hotel existieren keine weiteren Bilder. Ich war müde, glücklich und habe irgendwo unterwegs noch meinen Hunger gestillt, bevor ich gegen 23 Uhr wieder im Hotel landete.

Für Sonntag hatte ich nicht nur einen Bummel durch die Kölner Altstadt, sondern natürlich auch viele weitere Fotos geplant. Dieses Vorhaben fiel jedoch im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser! Es regnete ununterbrochen in Strömen und die Temperatur lag bei 15 Grad Celsius! 

Ich war glücklich, dass ich mein Regencape dabei hatte, sonst wäre es kritisch geworden, denn meine Strickjacke hatte den Weg in meinen Koffer verweigert und lag ungerührt zu Hause!

So bin ich also den gleichen Weg, den ich Samstag bei Sonnenschein genießen konnte, am Sonntag durch die von oben kommenden Wassermassen gelaufen.

Dafür war der gebuchte Workshop mit Tanja Osswald ein absolutes Highlight der Reise. Da ich die einzige Teilnehmerin war, bekam ich sozusagen einen Exklusiv-Workshop! Da Tanja eine sehr sympathische und liebenswerte Frau ist, hat mir der Workshop einen Heidenspaß gemacht und ich würde jederzeit wieder einen Kurs bei ihr buchen!

Abschiedfotos bei Regen




Montag früh ging es wieder Richtung Heimat, wo mich statt der kühlen 13 Grad, die mich in Köln verabschiedet hatten, Temperaturen um die 30 Grad begrüßten.

Alles in allem war es ein gelungenes Wochenende und ich hoffe, dass ich nächstes Jahr zum Wollfestival wieder in Köln sein kann.

P. S. Viele liebe Grüße an Frau Faber, deren Vorname ich leider vergessen habe, die in Köln als Verkäuferin im Oh!Calcutta arbeitet! Ich habe das nette Gespräch sehr genossen!

Auf ein baldiges Wiedersehen in Köln

Ariana



© Fotos & Text by Ariana Lazar 25/08/2015

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